Alles entspannt in deutschen Büros? „Psychische Erkrankungen sind immer häufiger der Grund für Fehlzeiten und den frühzeitigen Einstieg in das Rentenalter. Besondere Brisanz erhalten psychische Erkrankungen auch durch ihre Krankheitsdauer, die mit durchschnittlich 36 Tagen dreimal so hoch ist wie bei anderen Erkrankungen mit zwölf Tagen. Deshalb gewinnen Prävention und die Förderung der psychischen Gesundheit zunehmend an Bedeutung, denn die Gesundheit der Beschäftigten trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei.“
(Quelle: Bundesgesundheitsministerium 2019)
Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (Psych- GB) ist eines der besten Instrumente, um gemeinsam mit den Beschäftigten die Ursachen von Leistungsschwäche, Konflikten, Fluktuation oder Unzufriedenheit zu analysieren. Mit zunehmendem personellen Engpass ist dieses Tool eine echte Chance, um:
Ein hoher Krankenstand, Kündigungen oder ein schlechtes Betriebsklima sind signifikante Hinweise darauf, dass Störungen die Arbeitsabläufe beeinträchtigen. Das können Konflikte, mangelhafte Konfliktklärung oder Kommunikation, aber auch anhaltender Zeit- und Leistungsdruck sein.
Werden die Hinweise von Beschäftigten nicht ernst genommen, verstärken sich die Spannungen. Das hat einerseits auf die Qualität der Zusammenarbeit, andererseits auch auf das Leistungsvermögen des Einzelnen messbaren Einfluss.
Stressbelastungen wahrzunehmen und frühzeitig darauf zu reagieren, ist zur Stärkung der organisationalen Resilienz bzw. der Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden eine der wichtigsten Instrumente, um personellen Engpässen, z. B. durch hohe Krankenstände entgegen zu wirken. Beschäftigte, die partizipativ an Veränderungen mitwirken können, identifizieren sich stärker mit notwendigen Maßnahmen und trainieren gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein und Resilienz.